Abstract
Welche Funktion können literarische Tiere in einem Diskurs zu Kriegsverbrechen, Traumaaufarbeitung und Erinnerungskultur, dem sie auf den ersten Blick fremd zu sein scheinen, erfüllen? Was erzählen uns Tiere über die Spuren von Gewalt, die diesen Themen unterliegen? In Juli Zehs Roman “Die Stille ist ein Geräusch“ und ihrer Kurzgeschichte “B-Land” beschäftigt sich die Autorin mit dem verbleibenden Trauma, das aus den Bosnienkriegen hervorgegangen ist, indem sie gerade nicht explizit auf deren Folgen und Ursachen eingeht, sondern sich statt dessen mit den Tieren, die in diese Kontexte eingebettet sind, auseinandersetzt. <br>In dem vorgeschlagenen Artikel soll daher untersucht werden, wie mit und durch literarische Tiere Trauma erzählt werden kann. Die Tiere in Zehs Texten erzählen von Animalität und kreatürlichem Dasein, das Mensch und Tier teilen und das insbesondere in Zeiten des Krieges die strukturellen Unterschiede zwischen Tier und Mensch in einem biopolitischen Rahmen verwischt,
Original language | English |
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Pages (from-to) | 76-88 |
Journal | Tierstudien |
State | Published - Apr 29 2019 |